Liebe Leserinnen und Leser,
Jetzt jedenfalls bin ich sehr gespannt wie diese Herr Müller-Geschichte bei euch ankommt.
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anscheinend war es eine gute Idee euch eine Leseprobe über meinen liebenswerten Loser Herrn Müller und seine Hündin Daisy zu geben, denn ich habe einige eMails bekommen die nach einer weiteren Geschichte verlangten.
Es freut mich natürlich immer, wenn ich Menschen gut unterhalten habe und komme den Wünschen selbstverständlich gerne nach. Wie immer könnt ihr mir an meine eMail-Adresse schreiben:
michael.uhlworm@web.de. Ich bin für jede Anregung, jeden Kommentar offen. Oder hinterlasst euren Kommentar im dafür vorgesehenen Kommentarfeld auf meiner Autorenseite.
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Herr
Müller geht Shoppen und
Daisy bekommt was übers Fell
Missmutig
betrachtete Herr Müller seine Socken. Aus der Linken grüßte ihn
sein nackter, dicker Zeh. Ein fettes Loch in der linken Socke. Er
würde nicht umhinkommen sich ein neues Paar zu kaufen.
Er
schaute aus dem Küchenfenster und kam zu dem Schluss, dass ein
Spaziergang, verbunden mit einem kleinen Einkauf seine Laune heben
könnte.
Behende
und entschlossen sprang er auf.
»Auf
Daisy genug geschlafen, lass uns ein wenig shoppen gehen, ich
brauche neue Socken.«
Daisy
war ein Langhaar-Chihuahua-Weibchen und als solche einem
Shoppingerlebnis gegenüber nicht abgeneigt.
Auf
der Straße beschnüffelte Daisy gerade ihren ersten Baum als Herrn
Müller einfiel, dass er beim Discounter Primakauf immer noch
Hausverbot hatte. Dort würde er also keine neuen Socken erstehen
können.
Er
erwachte aus seiner Nachdenklichkeit als ihm Herr Bartschel mit einer
Einkaufstüte von Kaufgut,
ganz ohne seine Dogge Rüpel entgegenkam.
»Guten
Morgen Herr Müller. Auch schon bei Kaufgut gewesen?« Er
fuchtelte wild mit seiner Tüte und seine Augen glühten fiebrig.
Kein
Zweifel, Herrn Bartschel war klar dem Einkaufswahn verfallen gewesen.
»Wahnsinn,
einfach Wahnsinn«, er suchte nach Atem, »sagenhaft sage ich Ihnen.
In der Tat, sagenhaft.«
Er
schwang die Tüte wie wild, kreisend über seinen Kopf. Herr Müller
wähnte Herrn Bartschel tatsächlich dem Wahnsinn verfallen, wenn da
nicht immer dieses Wörtchen sagenhaft gewesen wäre, das ihn
aufhorchen ließ.
»Ja
Herr Bartschel, so beruhigen Sie sich doch, was ist denn nun so
sagenhaft?« Seine Vermutung, dass er über therapeutisches Talent
verfügte, verfestigte sich bei Herrn Müller augenblicklich.
»Nun
Herr Müller, ob Sie es glauben oder nicht, ich komme gerade von
Kaufgut und stellen Sie sich vor, die haben heute Socken im
Angebot. Unschlagbar sage ich Ihnen. Nur ganze 1,99 das Paar. Ich
habe gleich zugeschlagen und 20 Paar gekauft. Muss sich doch lohnen
so ein Einkauf und überhaupt, Socken braucht man immer.«
Herr
Bartschel schien sich langsam zu beruhigen, die Tüte von Kaufgut
war wieder in der Senkrechten.
»Oh
das ist ein guter Tipp von Ihnen«, pfiff
Herr Müller.
Therapeuten
loben aus therapeutischen Gründen immer sehr viel, wusste Herr
Müller und verstärkte seine therapeutische Maßnahme sofort,
»danke, ich benötige nämlich auch dringend ein neues Paar, ich
mache mich sofort auf die Socken.«
Bei
Kaufgut angekommen, erinnerte sich Herr Müller nicht daran,
hier jemals eingekauft zu haben.
Primakauf
der Discounter hatte immer das, was er gerade benötigte und das
reichte ihm vollkommen. Ob Paprikachips oder Bettwäsche. Primakauf
war seine bevorzugte Einkaufsquelle.
Verzagt
erinnerte er sich an so viele glückliche Einkaufstage zurück.
Jetzt
hatte er da ja leider für unbestimmte Zeit Hausverbot.
Tapfer
zog er an der Leine und trottete langsam voran. »Komm Daisy, dann
wollen wir mal Socken kaufen gehen.«
Daisy
schaute kurz zu ihm auf und legte mit schnellen, tippelnden Schritten
den Turbo ein, damit Herrn Müller klar wurde, wer hier die
Leinengewalt hatte.
Supersonderangebot!
Socken! Das Paar für nur 1,99. Verkauf: sechste Etage.
Stand
am Eingang auf einem großen Schild geschrieben.
»Mensch
Daisy. Die haben aber viele Etagen hier. Primakauf hat ja
nur ein Parterre, Etagen habe ich dort nie gesehen.«
Herr
Müller war beeindruckt und leicht eingeschüchtert. Er
entdeckte die Rolltreppe. Er hatte schon neulich im Meldeamt vor dem
Paternoster gehörigen Respekt gehabt und traute der Rolltreppe nicht
über den Weg, bis ihn jemand von hinten ungeduldig drauf schubste.
Herr
Müller therapierte sich schnell selber und war mit Daisy im
Schlepptau, bald schon in der Obersten, der sechsten Etage,
angekommen. Der Anblick, der sich ihm bot, war atemberaubend. Es sah
Tische mit roten, schwarzen, blauen, grünen Socken, die allesamt von
Menschen mit großen Tüten umringt waren. Emsige Verkäuferinnen
waren allein nur damit beschäftigt, auf den Tischen für Nachschub
an Socken zu sorgen. Herr Müller ließ seinen Blick schweifen und
entdeckte einen Tisch mit weißen und braunen Socken, der völlig
verwaist war.
Sofort
steuerte er darauf zu. Er war sich seiner Kaufentscheidung nicht
sicher. Sollte er ein Paar von den braunen, oder doch lieber die
weißen Socken nehmen?
Neben
ihm meldete sich eine männliche, vertrauenerweckende Stimme.
»Sie
haben einen ausgezeichneten Geschmack mein Herr. Während alle
anderen sich um die modischste Farbe der Socken streiten, haben Sie
stilsicher die wahren Klassiker, weiße und braune Socken im
Blick. Tja, Mode vergeht, Stil bleibt.«
Herr
Müller drehte sich der Stimme entgegen und sah auf eine dunkelblaue
Krawatte. Er legte seinen Kopf weit in den Nacken und erkannte weiter
oben, bei circa zwei Metern ein einnehmendes Gesicht um die fünfzig.
»Ja sie müssen wissen, ich bin Sandalenträger und da ich nur
braune Sandalen besitze, passen mir weiße oder braune Socken am
besten dazu.«
»Da
bin ich ganz Ihrer Meinung, wie viele Paar Socken darf ich Ihnen von
jeder Farbe einpacken mein Herr? Sie wissen ja ganz
sicher, unser
Sonderangebot ist mit 1,99 je Paar Socken
ohne Konkurrenz.«
Der
Verkäufer hatte wie mit Zauberhand eine sehr große Tüte parat
und blickte Herrn Müller fragend an.
»Tja
ich bin mir bei der Farbe noch unschlüssig. Soll ich ein Paar von
den Weißen oder doch lieber von den Braunen nehmen?«
Herr
Müller hatte je ein Exemplar in den Händen und dachte nach.
Der
Verkäufer schien ebenfalls nachzudenken und machte Herrn Müller
eine kleine Rechenaufgabe auf.
»Sie
möchten, wenn ich Sie richtig verstehe, nur ein einziges Paar dieser
Socken kaufen?« Herr Müller nickte zustimmend.
»Aber
dann«, fuhr der Verkäufer fort, »machen Sie ein fürchterliches
Minusgeschäft.«
Herr
Müller blickte entsetzt auf. Er wollte auf keinen Fall Geld
vergeuden, oder gar verlieren und fragte zur Vorsicht nach.
»Inwiefern?«
Der
Verkäufer zückte einen Taschenrechner und sah Herrn Müller
musternd an.
»Sie
sind ein Mann, der mindestens fünfzig Euro die Arbeitsstunde wert
ist. Das habe ich sofort erkannt, Sie sind ganz sicher hoch
qualifiziert. Ich sehe an Ihrem Hund, dass Sie zu Fuß hierher
gekommen sind und vermute, dass Sie eine gute halbe Stunde Fußweg
bis hierher hatten. Ist das Richtig?«
Herr
Müller war arg verdutzt über diese grandiose Rechenleistung
und nickte dem Verkäufer bejahend zu.
»Diese
Socken«, fuhr der Verkäufer fort«, in dieser Qualität sind
normalerweise unter fünf Euro nicht zu haben. Nicht wahr? Das heißt,
Sie haben bei einem Paar Socken eine Ersparnis von drei Euro und
einem Cent. Sie folgen mir mein Herr?« Herr Müller war baff und
nickte erneut.
Der
Verkäufer freute sich ebenfalls
über die schnelle Auffassungsgabe seines Kunden und fuhr fort.
»Sie
haben also eine gute halbe Stunde an Zeit investiert. Ja? Sie sind
fünfzig Euro die Stunde Wert. Richtig?«
Der
Verkäufer tippte jetzt wie wild auf seinem Taschenrechner
herum. Als er fertig war, lächelte er Herrn Müller herzlich
an.
»Damit
sich Ihr Aufwand amortisiert müssten Sie, nach meiner genialen und
unfehlbaren Rechnung, achtkommadrei Paar Socken kaufen. Also vier
Paar weiße und vier Paar braune, würde ich empfehlen. Die
nullkommadrei Prozent lassen wir einmal unter den Tisch fallen,
wir sollten großzügig sein.«
Herr
Müller geriet ins Schwitzen und dann ins Stottern, »acht Paar
Socken ...?«
Der
Verkäufer schüttelte tadelnd den Kopf.
»Aber
nein mein Herr, ich bitte Sie, Sie sind doch ein gewiefter
Geschäftsmann, ich meine, für so etwas habe ich einen
unbestechlichen Blick. Niemals würden Sie unter einhundert Prozent
Gewinn ein Geschäft abschließen. Ist das nicht so?«
Herr
Müller war jetzt beruhigt. Niemand wollte ihn hier über den Tisch
ziehen, sondern der Verkäufer hatte sich für ihn in einen smarten
Finanzberater verwandelt. Und natürlich, Geschäft war Geschäft und
Gelegenheiten ließ man sich nicht entgehen. Und so straffte Herr
Müller seine respektablen Einmeterzweiundsiebzig und fragte
selbstbewusst, »wären denn nicht vielleicht auch zweihundert
Prozent Gewinn drin? Ich habe schließlich kein Geld zu vergeuden.«
Der
Verkäufer lächelte jetzt ein wenig hintergründig, »Sie sind mir
ja einer, mein Herr. Mit allen Wassern gewaschen sind Sie und
gerissen sind Sie auch. Aber wissen Sie was? Da Sie mir so
sympathisch sind, biete ich Ihnen glatte dreihundert Prozent Gewinn
an, aber das ist mein letztes Wort!«
»Abgemacht!«
Herr
Müller streckte staatsmännisch seine Hand zur Besiegelung des
Geschäftes aus und der Verkäufer umfasste sie ergriffen mit beiden
Händen und machte einen Diener.
In
jeder Hand eine große volle Tüte, in der Linken die weißen, in der
Rechten die braunen Socken, begab sich Herr Müller eine Etage
tiefer.
Daisys
Leine hatte er an seinen Gürtel verknotet.
Unten
auf der fünften Etage angekommen, stand schon eine junge Frau um die
achtundzwanzig und bereit, ihn zu empfangen.
»Ah
sieh an, ich habe Sie sogleich erkannt, Sie sind doch der clevere
Geschäftsmann von der sechsten Etage, der mit den stilsicheren
Socken?«
Sie
breitete Ihre Arme aus und herzte ihn, mit Küsschen, links und
rechts auf die Wangen.
»Seien
Sie uns auf der fünften Etage herzlich willkommen! Wir haben
Sie sehnlichst erwartet. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie
lang uns bis zu Ihrer Ankunft, die Zeit wurde.«
Herr
Müllers Wangen glühten, er war zu keinem Ton fähig, von der
Schönen und sich selbst überwältigt. Er glotzte die Schöne nur
ungläubig an.
Die
schnippte mit den Fingern und ein ebenso junger Mann kam mit einem
Tablett, auf dem sich ein Glas Sekt und ein Hundeleckerli befanden.
Sie
reichte ihm schwungvoll das Glas, bückte sich und stopfte Daisy
schnell und hart das Leckerli ins kleine Mäulchen.
»Aber
bitte kommen Sie doch mit mir, ich habe schon einmal etwas für Sie
vorbereitet. Sie werden so was von begeistert sein.«
Sie
hakte sich wie eine gute Freundin in seinen Arm ein und führte ihn
zu einem, mit allen möglichen Unterwäschen, vollgeladenen
Verkaufstisch.
Der
junge Mann eilte auf einen flotten
Wink von ihr mit einem
Stuhl herbei.
»Bitte
nehmen Sie doch Platz, seien Sie unser Gast.«
Sanft
fasste sie seine Schultern und drückte ihn auf den Stuhl nieder.
Herr
Müller versuchte, seine Sprache wiederzufinden, »bitte ich verstehe
nicht ganz ...?«
»Aber
das macht doch nichts«, flötete sie, »ich habe dann schon einmal
etwas für sie aussuchen lassen.«
Sie
zeigte mit einladender Handbewegung auf den Tisch.
»Na
was sagen Sie? Ist das nicht fantastisch? Diese Unterwäsche ist
natürlich keine normale Unterwäsche. Es käme mir nicht in den
Sinn, gerade Ihnen billige, gewöhnliche Unterwäsche für
Jedermann anzubieten. Nein dies ist der neueste Schrei,
Funktionsunterwäsche für den Herrn mit Stil und Körperbewusstsein
und, sie ist selbstverständlich, aber auch
nur heute, im Sonderangebot. Was sagen Sie, ist das nicht
wunderbar. Ist das nicht
Fantastisch?«
Sie
schaute begeistert auf ihn herab und zückte ein kleines,
rosafarbenes Taschentuch, um ihre Freudentränen zu trocknen.
Herr
Müller fühlte sich erschöpft aber erhaben und als cleverer
Geschäftsmann anerkannt. Er konnte Daisys Leine wieder in der Hand
halten, da der junge Mann aus der fünften Etage seine Einkaufstüten
trug, die sich jetzt verdoppelt hatten. Als sie zur vierten Etage
herunterfuhren, winkte ihm die Schöne aus der Fünften noch
begeistert hinterher.
Ein
infernalischer Lärm, der von einem Blasorchester verursacht wurde,
empfing ihn auf der Vierten. Ein eleganter Herr
um die sechzig im dunklen Nadelstreifenanzug, flankiert von zwei
jungen, weiblichen Auszubildenden, trat auf ihn zu.
»Willkommen
mein Herr. Ich bin der Direktor von Kaufgut und erbiete Ihnen
meine Dienste. Meine Damen, bitte den Champagner und den Blumenstrauß
für unseren Ehrengast.«
Jetzt
wurde es Daisy zu bunt. Die laute Musik tat ihren Ohren nicht gut und
des Weiteren fühlte sie sich mittlerweile übergangen und nicht
genügend gewürdigt, was sie gar nicht schätzte. Also bellte sie
ihren Ärger laut heraus.
Herr
Müller jetzt schon leicht
beschwipst vom Sekt und Champagner wollte sie zur Ordnung rufen aber
mehr als ein gelalltes »Daisylein« kam nicht aus ihm heraus.
Der
Direktor wandte sich kurz um und rief, »die Hausdame bitte,
sofort«, zu Herrn Müller gewandt, »unsere Hausdame bringt ihren
entzückenden kleinen Hund in unsere Haustierabteilung, wo man
bestimmt etwas Passendes für ihn finden wird.
Selbstverständlich haben wir auch dort qualifizierte Sonderangebote,
die individuell auf Sie ganz persönlich, verzeihen Sie, auf
Ihren Hund zugeschnitten sind.«
Er
lachte kurz und jovial.
»Nun
ja, wie auch immer, wenn ich Sie nun zur Herrenausstattung
führen darf.«
Herr
Müller, von seiner Daisy kurzfristig entledigt, ging Arm in Arm mit
dem fürsorglichen Direktor dem Tross, samt Blasorchester voran.
Von
der Vierten mit der Herrenausstattung ging es in die Dritte mit
Sportbekleidung für den sportiven Mann und von dort weiter in die
Zweite mit Haushaltsgeräten, die jeder Haushalt braucht um dann,
quasi als Belohnung, in der Ersten schicke, edle Accessoires für
den Herrn auszuwählen. Das Parterre mit der Damenober- und
Unterbekleidung überging der Direktor aus taktischen Gründen
und führte Herrn Müller gleich abwärts bis ins Untergeschoss, wo
ihn Daisy in Pink eingekleidet und mit Pudelmütze auf dem
Köpfchen, erwartete.
Die
Tüten mit der Aufschrift: Bei Kaufgut ist gut einkaufen,
hatten sich vervielfacht, was den Direktor aber nicht zu stören
schien.
»Bitte
machen Sie sich keine Sorgen mein Herr, unsere Kreditabteilung hat
schon alles mit ihrer Bank abgeklärt. Ihre Kreditkarte ist für
Ihre Einkäufe in unserem Haus als gesund und würdig befunden
worden. Meinen allerherzlichsten Glückwunsch.«
Der
Direktor verneigte sich vor Herrn Müller, der überhaupt nichts
mehr begriff.
»Aber
woher wissen Sie denn von meiner Bank, ich verstehe gar nichts?«
Lallte Herr Müller ergriffen und champagnertrunken.
»Die
Socken mein Herr. Ihr erstes Geschäft mit uns.« Entgegnete der
Direktor euphorisch.
»Ach,
Socken habe ich auch gekauft? Welche Farben denn?« Herr Müller war
ganz überrascht.
»Die
ganz Stilechten, die in weiß und braun selbstverständlich. Jemand
wie Sie kann sich nicht an modischem Schnickschnack vergreifen.«
Der
Direktor lächelte jetzt wieder herzlich und klopfte Herrn Müller
kräftig und freundschaftlich auf den Rücken.
Alle
Abteilungen waren durch.
»Nun
mein Herr, gleich schließen wir unser Geschäft für Heute. Machen
Sie sich keine Sorgen, unser Hauschauffeur wird Sie mit ihren
Einkäufen, auf unsere Kosten versteht sich, sicher nach Hause
bringen. Meine Empfehlung mein Herr.«
Ein
kurzer Händedruck des Abschieds und der Direktor war verschwunden,
das Blasorchester und die Auszubildenden auch.
Erschöpft
und noch berauscht saß Herr Müller auf seinem alten braunen
Cordsofa, umringt von Einkaufstüten.
Daisy
knabberte verärgert an ihrem neuen, pinkfarbenen Hundemantel
herum, der ihr gar nicht behagte.
Er
suchte in dem ganzen Tohuwabohu nach einer Tüte Paprikachips, fand
aber nur einen Werbeflyer von Kaufgut, den der Chauffeur ihm,
vielleicht mit Absicht, dagelassen hatte. Er las:
Heute
bei Kaufgut viele interessante, unfassbare Sonderangebote!
Darunter,
ganz klein geschrieben, las er weiter:
Alle
Sonderangebote sind vom Umtausch grundsätzlich ausgeschlossen!
Rückgabe unmöglich!
Sekt
und Champagner taten ein gutes Werk und ließen Herrn Müller keine
Zeit zum Hadern und bedauern und beförderten ihn in seligen Schlaf.
Die Kaufreue musste bis zum nächsten Morgen warten.