Samstag, 3. Februar 2018

Leseprobe: Der Assistent der seine Visitenkarten verlor


In jeder erfundenen Geschichte steckt ein Fünkchen Wahrheit. So verhält es sich auch hier, mit dieser Kurzgeschichte. Selbstverständlich ist alles stark verfremdet und arg zugespitzt, Aber ein paar Ähnlichkeiten haben die Protagonisten dieser Geschichte mit tatsächlich lebenden Personen gemein. 

Auch diese Story erscheint in Kürze in meinem Sammelband mit Kurzgeschichten als Taschenbuch und als eBook, bei Amazon. 

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So, nun viel Vergnügen mit unserem glücklichen oder unglücklichen Assistenten, mal sehen.




Der Assistent der seine Visitenkarten verlor

Nico Wittenberg, von Beruf aufstrebender Werbeassistent heulte vor Glück über das, was als Memo für seinen Chef vor ihm auf dem Schreibtisch lag.

Er war noch nicht sehr lange Assistent, um genau zu sein, erst seit einem Jahr. Diese sehr kurze Zeitspanne hatte es ihm noch nicht ermöglicht, auf seine einzigartige Gabe, die Unfehlbarkeit des Assistierens, aufmerksam zu machen. Doch hier stand es schwarz auf weiß: Ihm standen demnächst eigene Visitenkarten, mit seinem Namen und Titel, zu.

An die Werbeleitung. Im Zuge der Modernisierung unserer Telefonanlage werden für alle Bereiche neue Durchwahlnummern der Telefone ausgegeben. Die Umstellung bringt es mit sich, für alle leitenden Mitarbeiter und deren Assistenten neue Visitenkarten drucken zu lassen. Wohl auf, die Geschäftsleitung.“

Das musste sofort auf den Schreibtisch seines Chefs, und zwar unverzüglich. Der Assistent stürmte mit dem Memo in der Hand aus seinem Büro und in seine Fehlbarkeit. Das konnte er zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht wissen.
»Hier Chef, ein Memo für Sie.« Der Assistent legte das Stück Papier auf den Schreibtisch. Dahinter saß Thilo Teufel, von Beruf: Chef von Nico Wittenberg und Werbeleiter.

Der Werbeleiter las das Memo aufmerksam und nickte hin und wieder bedächtig. Dann legte er es, plötzlich und zu allem entschlossen, zur Seite und sah an seinem Assistenten vorbei ins Leere.
»Das muss warten. Habe Aufgabe von höchster Wichtigkeit für Sie.« Der Chef lehnte sich gewichtig in seinen Stuhl zurück und verschränkte die Hände auf seinem Bauch. Geschickt verbarg er sie dabei unter seiner breiten Krawatte, die grüne und gelbe Querstreifen hatte.
Ein Tsunami tiefen Glücksgefühls durchströmte den Assistenten. Erst seine eigenen Visitenkarten und jetzt eine wichtige Aufgabe. Endlich sollte er sein Können des assistierens unter Beweis stellen.

.....!


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